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Sclera Linsen – Das Comeback der Riesen-Kontaktlinse

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Was man vor ein paar Jahren nur aus Horrorfilmen und Musikvideos kannte, findet heute auch im privaten Bereich immer mehr Anklang: ob auf einer Party oder einem Konzert, zum Karneval, Halloween oder Festival – Sclera Linsen sind auf dem Vormarsch. Was viele aber nicht wissen – sie sind keines Wegs eine Neuheit – ganz im Gegenteil! Sie gehören zu den ersten Kontaktlinsen überhaupt und haben weitaus mehr drauf, als krasse Special Effects.

„Bevor die Skleraschalen eingesetzt werden, sind die Augen durch die Einnahme von Kokain zu betäuben. Um Lufteinschlüsse zu vermeiden, muss nun der Kopf unter Wasser gehalten werden. Dort werden die Schalen vorsichtig auf die offenen Augen gelegt. Aufgrund der Größe der Schalen bedarf dieser Schritt eines hohen Maßes an Geduld. Also vorher tief einatmen nicht vergessen!“

So oder ähnlich hätte vor über 120 Jahren eine Anleitung zum Einsetzen von Kontaktlinsen aussehen können. Klingt nicht sehr alltagstauglich – war es auch nicht. Dennoch hat der Arzt August Müller 1889 mit den ersten Sklerallinsen, oder auch Sclera Linsen genannt, den Grundstein für die moderne Kontaktlinsenforschung gelegt.

Sklerallinsen und normale Kontaktlinsen

Quelle: wikipedia | CC BY-SA 3.0 | Bienengasse

Sklerallinsen überdecken das gesamte Auge

Seit mehr als einem Jahrhundert gibt es Sklerallinsen nun also schon. Sie sind der Vorläufer der heutigen kleineren, formstabilen Kontaktlinsen. Ihren Namen haben sie aufgrund ihrer Größe. Neben der Hornhaut bedecken sie nämlich auch einen Teil des „Weiß des Auges“, der Lederhaut oder lateinisch sclera.

Eingesetzt werden sie vorwiegend bei speziellen Augenerkrankungen

Zu Beginn bestanden die Sklerallinsen noch aus Plexiglas. Heute werden die „großen Kontaktlinsen“ mit Durchmessern von bis zu 19 mm genauso aus hypersauerstoffdurchlässigen Materialien hergestellt wie ihre kleineren Nachfolger. Dennoch finden Sklerallinsen nur noch in seltenen Fällen Verwendung, zum Beispiel bei deformierten Hornhäuten nach einer Operation bzw. Hornhaut-Transplantation oder bei fortgeschrittenem Keratokonus, einer Augenerkrankung, die zur unregelmäßigen Vorwölbung der Hornhaut führt. Hier ist die „große Auflagefläche“ von Nutzen, die normalerweise eher kontraproduktiv ist. Denn je größer eine Kontaktlinse ist, desto mehr Fläche vom Auge wird „abgedeckt“. Dies verringert nicht nur den Tragekomfort, sondern begünstigt auch eine verminderte Sauerstoffversorgung der Hornhaut.

Neue Methoden machen Sklerallinsen zunehmend überflüssig

Genau das ist letztlich auch der Hauptgrund dafür, dass Sclera Linsen in Deutschland (im Gegensatz zu einigen anderen Länder) wenn möglich durch kleinere Linsen ersetzt werden. Da aber die Standards auch in der operativen Hornhautchirurgie immer weiter verbessert werden, sind die „Riesenlinsen“ wohl bald in diesem Bereich ebenfalls überflüssig.

Comeback auf neuem Terrain – farbige Sclera Linsen

Dafür hat sich den Sklerallinsen in den vergangenen Jahren ein ganz neuer Markt erschlossen, auf dem sie ein eindrucksvolles Comeback feierten. Denn Motivlinsenträger haben die „Full Eye Kontaktlinsen“ für sich entdeckt. Da diese Kontaktlinsen einen großen Teil des Auges abdecken, können die Augen fast gänzlich „umgefärbt“ werden. Weiche Linsenmaterialien machen das Auf- und Absetzen möglich. Dennoch ist hier viel Übung notwendig und von zu langen Tragezeiten ist auch dringend abzuraten. Für einen Partyabend oder den Besuch einer Cosplay-Veranstaltung erfüllen die farbigen Sklerallinsen ihren Zweck aber allemal.

Beeindruckende Bilder zum Thema Sclera Linsen haben wir auf unserer Pinterest Pinnwand für euch gesammelt:


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